Das Coaching bei LOS hat mich zu einem starken Menschen gemacht
Eintrag vom 20.10.2022
LOS. Beruflich erfolgreich mit Kind
...weil ich gelernt habe, auf meine Gefühle zu hören!“
Mit Khaliunaa sprechen wir über Ihre Teilnahme an unserem GOLDNETZ Projekt
LOS! Lebendig. Optimistisch. Selbstbestimmt. Beruflich erfolgreich mit Kind.
Danke, dass Du Dir dafür Zeit nimmst, Khaliunna! Deine Aussage erscheint auf den ersten Blick etwas widersprüchlich – oft werden Gefühle ja eher als unwichtig oder Hindernis wahrgenommen. Wie meinst du das?
(Lacht) Ich war mein Leben lang sehr, sehr fleißig und habe dabei wenig auf meine Gefühle geachtet. Nach meinem Studium in Deutschland sind mein Mann und ich in die Mongolei gegangen, auch um etwas von der wunderbaren Unterstützung zurückzugeben, die wir hier erfahren haben. Wir haben dort beide im internationalen Handel gearbeitet und versucht, Brücken zu schaffen. Brücken zwischen Ländern - besonders auch nach Deutschland. Die Mongolei ist immer noch ein Entwicklungsland, das heißt, es gibt Arbeit ohne Ende. Ich habe 60-70 Stunden die Woche gearbeitet, auch nachts und am Wochenende. Ich war ein Workaholic und kam aus dieser Spirale am Ende nicht mehr heraus.
Unsere Familienplanung sollte die Situation ändern. So wurde ich schwanger, auch um endlich weniger zu arbeiten. Aber das hat nicht richtig geklappt. Zur Geburt meines zweiten Kindes wollte ich mir die Auszeit richtig erzwingen und bin deshalb nach Deutschland gekommen. Kinder und diese hohe berufliche Belastung durch meine Ansprüche an mich selbst – das funktionierte nicht.
Ist der Plan aufgegangen?
Die gewünschte Auszeit fand nicht statt. Fast gleichzeitig zur Geburt meines zweiten Kindes haben wir festgestellt, dass mein Mann schwer krank war. Er ist nicht lange nach seiner Diagnose gestorben. So haben mich meine Lebensumstände immer wieder dazu gezwungen, zu arbeiten und zu funktionieren.
Wie ging es dann für dich weiter?
Kurz nach dem Tod meines Mannes kam schon die Pandemie. Eigentlich denkt man, dass man in der Pandemie automatisch zum Innehalten kommt, aber ich war nun allein mit den Kindern und wollte ihnen weiterhin ein Vorbild sein. Natürlich war das viel: Kinder, Haushalt, die eigenen Ansprüche – und irgendwann wurde mir klar, ich brauche Unterstützung. Eigentlich habe ich in Krisen schon immer versucht, das Potential darin zu sehen und mich deshalb auch in dieser Situation gefragt: „Was mache ich jetzt aus dieser Krise?“ Deshalb habe ich trotz Pandemie ein berufsbegleitendes Master-Studium angefangen. Ich wusste, wenn ich nur arbeitslos zuhause herumsitze, falle ich wahrscheinlich in ein depressives Loch. Da war es mir lieber, aktiv zu bleiben und an meiner Zukunft zu arbeiten.
In dieser Zeit habe ich viel recherchiert, vor allem auch wegen der Kinder, die pandemiebedingt ja monatelang beide zuhause waren und beschäftigt werden mussten. Eines Tages habe ich dann in meinem Kiez einen Aushang vom Coaching-Projekt LOS! Beruflich erfolgreich mit Kind gesehen und sofort eine E-Mail dorthin geschrieben. Die Antwort kam schnell und war total wertschätzend, so dass ich mich sofort wohl gefühlt habe.
Wie war das Job-Coaching dann für dich?
Der Kurs ging ja über 8 Wochen in Teilzeit und wir haben uns jeden Tag, mal online, mal in Präsenz, gesehen. Diese Zeit war wirklich sehr intensiv. Ich habe mich zum ersten Mal gefragt: „Wo führt mich mein Funktionieren hin, führt es überhaupt irgendwohin?“ Das Coaching hat mich dann auf eine komplett andere Schiene gebracht. Ich habe plötzlich verstanden, wie wichtig es ist, auf meine Gefühle zu hören und meine eigenen Bedürfnisse auch ernst zu nehmen. Das Coaching bei LOS hat mich zu einem starken Menschen gemacht, weil ich gelernt habe, auf meine Gefühle zu hören.
Erinnerst Du Dich an eine Übung aus dem Coaching, die Dir besonders gefallen hat?
Die Coaches hatten sehr viele Werkzeuge, um mit uns zu arbeiten. Eine Übung, die sehr hilfreich für mich war, heißt Super-Mom und dabei geht es darum, die Kräfte zu sehen, die wir allein durch das Mutter-Sein haben. Früher war ich immer eine gestresste Mutter, voller Anforderungen an mich selbst. Ich habe gelernt, dass ich selbst die Anforderungen bestimme und niemand sonst und wie erleichternd es ist, einige davon über Board zu werfen, weil sie Energie für die wichtigen Dinge rauben. Jetzt kann ich zum Beispiel selbst für Entspannung sorgen – das ist ein großer Schritt für mich.
Was ist Dir besonders in Erinnerung von dieser Zeit?
Ich habe die Präsenztage im Projekt besonders geschätzt. Der Austausch mit den anderen Frauen hat mir so viel Energie gegeben. Und anschließend konnte man auch mal einen Spaziergang an der Spree zusammen machen. Ich konnte richtig Kraft tanken – das war toll!
Was waren vor Deiner Teilnahme die Hürden ins Berufsleben zurück zu kehren?
Durch die Arbeitslosigkeit, die Kinderbetreuung und das Teilzeitstudium ohne Präsenztermine ergab sich eine Lebensstruktur mit Routinen und einem ganz anderen Tempo, als ich es aus meinen Jahren der Berufstätigkeit kannte. Diese zu verlassen und sich wieder mit der beruflichen Orientierung zu beschäftigen, war schwierig. Dazu kamen all die Zweifel an den beruflichen Fähigkeiten, die scheinbar in ein anderes Leben gehörten.
Das
LOS-Projekt holt einen aus der Alltagsroutine und diesen Selbstzweifeln und setzt über 8 Wochen einen Fokus auf die Fragen: „Wo liegen meine Stärken? Was kann ich gut? Und was möchte ich beruflich machen?“ Es zeigt dir: Selbstreflexion macht stark und ein Fokus auf das eigene Lebensziel ist wichtig!
Jetzt interessiert mich natürlich, wie es bei Dir weitergeht …
Ich bin sehr zuversichtlich! Ich schreibe gerade meine Masterarbeit und möchte in diesem Winter mein Studium abschließen. Deshalb strecke ich jetzt schon ein bisschen die Fühler aus und gehe auf Job-Messen.
Ich weiß um meine Kompetenzen und kann sie nun auch mit viel mehr Selbstbewusstsein vertreten. Ich sage im Bewerbungsgespräch nicht mehr: „Ich habe als Export-/Importmanagerin gearbeitet. Punkt.“ Ich sage: „Ich bringe eine ausgeprägte Verhandlungsstärke mit. Ich kann gut mit internationalen Kund*innen in Kontakt sein und fühle mich in der Welt zuhause.“ Ich kann jetzt so viel besser beschreiben, was ich in das Unternehmen miteinbringe und habe einen komplett neuen Lebenslauf. Einen richtig professionellen CV, der zu mir passt und mit dem ich MICH, mit all meinen Kompetenzen, präsentieren kann! Ich bin selbstbewusster – ich weiß, was ich kann und will.
Während des Coachings wurde mir klar, dass das Gehalt für mich nicht mehr an erster Stelle steht. Sicher, muss ich meine Familie unterhalten, aber ich möchte auch eine Arbeit mit Sinn finden. Selbstverwirklichung und Erfüllung waren lange Jahre keine Kategorien, die ich berücksichtigt hätte. Das hat sich mit dem Coaching sehr verändert. Wenn ich in Zukunft nach passenden Stellen suche, dann werde ich auch bei gemeinnützigen Organisationen schauen. Ich möchte so gerne etwas zurückgeben und freue mich darauf, bald damit beginnen zu können!
Khaliunaa M., geb. 1986 in der Mongolei, kam vor 20 Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland. Nachdem sie hier ihr Abitur und Bachelor-Studium gemacht hatte, ging sie mit ihrem Mann zurück in die gemeinsame Heimatstadt. Dort lebte und arbeitete sie 10 Jahre. Zur Geburt ihres zweiten Kindes kamen sie zurück nach Deutschland, um diese Zeit in der Nähe ihrer Familie zu verbringen. Kurz darauf wurde ihr Mann krank und verstarb innerhalb kurzer Zeit, so dass sie plötzlich mit zwei Kindern allein war. Im Interview berichtet Khaliunaa davon, wie ihr das LOS-Coaching geholfen hat, sich beruflich neu aufzustellen.
Am 31. Oktober 2022 startet der letzte Kurs von
LOS! Lebendig. Optimistisch. Selbstbestimmt. Beruflich erfolgreich mit Kind.
Kurzentschlossene können während der ersten Woche noch quereinsteigen. Jetzt anmelden unter: 030 – 28 88 37 39 oder los@goldnetz-berlin.de
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coaching@goldnetz-berlin.de.