Im Gespräch mit Oliver Brandt, Coach im Programm "Solidarisches Grundeinkommen" (SGE)
Eintrag vom 20.03.2023

Oliver Brandt, Goldnetz Coach im Programm "Solidarisches Grundeinkommen"
Mit voller Kraft trage ich mit meinem Engagement zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit bei – als Urberliner - das ist mein Herzensanliegen für die Berliner Stadtgesellschaft. (Oliver Brandt)
Was ist ihr beruflicher Hintergrund? Warum haben Sie sich für Ihre Coaching-Ausbildung entschieden?
Im ersten Jahrzehnt meiner beruflichen Laufbahn habe ich eine Konzernkarriere als Führungskraft durchlaufen. Mit dieser Erfahrung gründete ich ein Kleinstunternehmen in der Personalentwicklungsberatung und beruflichen Bildung. Als Dienstleister leitete ich u. a. im Auftrag der TNT-Berufsakademie (Logistikbranche) Schulungen, coachte Fachkräfte und unterrichtete als Dozent an einem Bildungsinstitut in Köln. Als Auditor für die DEKRA begleitete ich Zertifizierungsprozesse im Einzelhandel, coachte deutschlandweit Führungskräfte einer Handelskette und übernahm später die Leitung eines Filialbereichs.
Im Zuge der Finanzkrise 2008 musste ich meine Firma aufgeben und mich beruflich neu orientieren. Zunächst war ich einige Jahre lang als Trainingsmanager und Coach in einem Telekommunikationsunternehmen tätig. Im Anschluss übernahm ich Verantwortung als Manager im Geschäftskundenvertrieb. Auf Grund einer gesundheitlichen Krise musste ich mich anders orientieren und fokussierte mich auf das, was ich am besten kann: Menschen weiterbringen!
Ich würde von mir sagen, dass es meine ganz spezielle Art ist, mit meinen Talenten an Menschen dranzubleiben, bis das Ziel sich einstellt. Deshalb habe ich mich in meiner beruflichen Laufbahn mehrfach qualifiziert und weitergebildet. Ich empfinde eine große Freude, wenn ich Menschen in ihrem Berufsleben fördernd begleiten darf, um wieder mehr Vertrauen in die eigene berufliche Orientierung zu gewinnen und zunehmend eigenverantwortlich entscheiden zu können. Auf diese Weise schaffen es viele Menschen, raus aus der Grundsicherung und zurück in die Arbeitsmärkte.
Was bedeutet Coaching für Sie?
Coaching im SGE-Projekt bedeutet für mich vor allem Jobcoaching und lebensbegleitende Berufsberatung. Beim Jobcoaching handelt es sich um ein Leistungsangebot, um die Teilhabe von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf am Arbeitsleben zu sichern, in dem die Beschäftigungsfähigkeit nachhaltig entwickelt wird. Jobcoaches sind betriebsexterne Fachkräfte, die bedarfsabhängig, zeitlich begrenzt und ziel- und ergebnisorientiert Lern- und Entwicklungsprozesse initiieren und gestalten. Wenn man so will, trage ich mit meiner Arbeit aktiv dazu bei, Arbeitsplätze zu sichern, als auch zur Arbeitsplatzanbahnung. Das bedeutet mir viel.
Welcher Aspekt des SGE-Coachings spricht Sie besonders an?
Mit Beratung und Coaching begleite ich rund 60 Arbeitnehmer*innen und ihre Arbeitgebenden. Seit 2021 zeigte ich in bisher 800 Coaching-Stunden, dass ich Menschen weiterbringe, ihre Chancen zu erkennen und berufliche Veränderungen zu meistern. Gute Arbeit für Arbeitslose und ein Mehrwert für die Stadtgesellschaft – das ist die Idee hinter dem „Solidarischem Grundeinkommen“. Für mich ist das SGE-Coaching eines der spannendsten Arbeitsmarkt-Projekte Berlins und ich freue mich, dass ich zum Gelingen beitragen darf.
Oliver Brandt ist IHK-Fachwirt, IHK-Ausbilder sowie zertifizierter Betrieblicher Gesundheitsmanager BBGM und seit März 2021 als Coach im Team tätig.